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Andreas Borregaard

Solo-Performance mit Werken von Jennifer Walshe, Philip Venabels und Ted Huffman u.a.

© Caroline Bittencourt

Einen Begriff zu finden, der die Tätigkeit von Andreas Borregaard zusammenfasst, erscheint kaum möglich: Der dänische Ausnahmekünstler ist Akkordeonist, Performer, Vokalist, Tänzer, Kollaborator, Ermöglicher – und seit 2022 Professor für Akkordeon in Hannover. In seinem Soloprogramm spielt er zwei Stücke, die eigens für ihn geschrieben wurden: SELF-CARE (2017) von Jennifer Walshe und My favourite piece is the Goldberg Variations, das Philip Venables und Ted Huffman auf der Grundlage von Interviews mit Borregaards Mutter im Covid-Lockdown 2020 entwickelten.

Über das Programm

Die enge Zusammenarbeit mit Jennifer Walshe bei ihrem neuen Solostück SELF-CARE in den Jahren 2016/2017 hat mich dazu inspiriert, die körperliche nicht-instrumentale Performance aus der Sicht eines Instrumentalisten weiter zu untersuchen. Dies führte zu meinem aktuellen PhD-Projekt an der Norwegischen Musikakademie in Oslo, "Just Do It?! - Exploring the musician's use of bodily performance", in dessen Rahmen ich eine Handvoll Komponisten beauftragt habe, neue Stücke für mich zu schreiben. Philip Venables war einer von ihnen.

Jennifer Walshe: SELF-CARE (2017)

Was haben Blockchain, psychologische KI, Donna Harraway, ohrenbetäubende Differenztöne, der Brexit und die Halbmond-Yoga-Pose gemeinsam?
Vielleicht nichts. Vielleicht aber auch alles. Aber wir müssen verstehen. Wir müssen versuchen, zu verstehen.

Philip Venables/Ted Huffman: My favourite piece is the Goldberg Variations (2021)

"Mein Lieblingsstück sind die Goldberg-Variationen, die auf Interviews mit Susanne Borregaard (der Mutter des Akkordeonisten Andreas Borregaard) basieren, die während des Sommerlochs 2020 geführt wurden. Andreas trat an mich heran, um ein Stück zu schreiben, das eine erweiterte Performativität beinhaltet, die über das reine Akkordeonspiel hinausgeht. Ich fühlte mich von der Idee des Akkordeonisten als Geschichtenerzähler angezogen, fast im Sinne eines Troubadours. Wir trafen uns mit dem Schriftsteller Ted Huffman in Berlin, um über Andreas' eigenes Leben und Werk zu sprechen, was wiederum zu Interviews mit seiner Mutter über Skype führte. In meiner Arbeit mit Ted verwende ich oft wortwörtliche Texte, und dieses Stück setzt unsere Erkundung von Queer-Geschichten fort. Aus diesem Interviewmaterial haben wir zwölf Schnappschüsse eines Lebens über sieben Jahrzehnte hinweg erstellt."

BIOGRAPHIEN

Andreas Borregaard

© Caroline Bittencourt
Andreas Borregaard gilt als einer der spannendsten jungen Akkordeonisten der Welt. Als Solist und Kammermusiker vermittelt er einem breiten Publikum die faszinierenden Qualitäten und Ausdrucksmöglichkeiten des Akkordeons. Er arbeitet mit Komponist:innen aus ganz Europa zusammen und nimmt aktiv Einfluss auf die Entwicklung des Gebrauchs und des Repertoires dieses jungen Instruments. Gleichzeitig erforscht er dank seiner Faszination für Alte Musik, wie das Akkordeon dem Tastenrepertoire des 18. Jahrhunderts neue Farben hinzufügen kann. Andreas Borregaard begann in seiner Heimatstadt Allerød (DK) Akkordeon zu spielen. 2001 nahm er ein Studium an der Königlich Dänischen Musikakademie bei James Crabb auf, das er 2010 mit dem Solistenexamen abschloss. 2007 wurde er als erster Akkordeonist an der renommierten Guildhall School of Music and Drama in London aufgenommen, wo er bei David Takeno und dem James Johnstone studierte und mehrere innovative und interdisziplinäre Projekte mit der London Contemporary Dance School und der Kompositionsabteilung der GSMD entwickelte. Sein internationales Solodebüt gab Andreas Borregaard 2007 mit dem BBC National Orchestra of Wales in der britischen Erstaufführung von Giya Kanchelis »Kapote« für Akkordeon und Orchester. 2012 brachte er Fredrik Österlings Akkordeonkonzert »Endymion« zur Uraufführung, 2017 »Aeolian« von Maja S. K. Ratkje und Kathy Hinde mit dem Red Note Ensemble beim Huddersfield Contemporary Music Festival. Er trat in Australien, Südamerika, den USA und zahlreichen Ländern Europas auf; 2015 gab er sein Rezitaldebüt im Konzerthaus Berlin. Andreas Borregaard hat mehrere Ensembles mitbegründet, darunter das Quintett MTQ, das Duo Inviolata, das Trio Gáman und das Duo Stormglas. Seit 2010 unterrichtet er an der Königlich Dänischen Musikakademie in Kopenhagen, 2022 wurde er als Akkordeonprofessor an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover berufen.
http://www.andreasborregaard.com